Dienstag, 11. November 2008

Puno und die Inseln

In Puno traff ich während meines fast wöchigen Aufenthaltes verschiedene mir bekannte schweizer Gesichter. Zum ersten Clodi Küchlin, die auf einer zweiwöchigen Reise durch Peru und den Amazonas genau jetzt ebenfalls zwei Nächte in Puno verbrachte. Zum zweiten Sabrina Bernhardsgrütter, welche ich von unserer Schulzeit in Bariloche her kannte. Und zum dritten war auch Katja (noch) in der Stadt, so dass wir beim gemeinsamen Nachtessen das chinesische Restaurant mit Schweizerdeutsch füllten.

Schwimmende Inseln

Mit Sabrina unternahm ich einen zweitägigen Ausflug zu verschiedenen Inseln auf dem Titicacasee. Zuerst ging die Fahrt per Boot zu den "Islas flotantes", einer Gruppe von 45 schwimmenden Inseln, welche komplett aus Schilf (Totora) hergestellt sind. Diese Pflanze bestimmt das Leben der Inselbewohner, da auch die Hütten und Botte komplett daraus hergestellt werden.

Genau an diesem Morgen waren die meisten Inselbewohner richtung Puno zu einer jährlichen Feier unterwegs und wir konnten diese farbig geschmückten Boote aus nächster Nähe bestaunen, da unser Schiff den "Umzug" auf halbem Weg kreuzte.


Bei einem Zwischenhalt auf einer solchen Schilfinsel erklärte unser Guide deren Herstellung und die Geschichte dieses einzigartigen Volkes. Es lebt heute vorwiegend vom Tourismus und versteht neben der Schilfverarbeitung auch eine Menge von Selbstvermarktung.


Insel Amantani

Zu der etwas weiter entfernten Insel Amantani ging es während einer 3-stündigen Bootsfahrt. Hier wurden wir einer Familie zugeteilt (es gibt dort sonst keine Übernachtungsmöglichkeit) und auch von dieser in ihrer kleinen und einfachen Küche bewirtet. Gekocht wurde auf offenem Feuer.


Zum Tagesabschluss trafen sich dann alle in der "Mehrzweckhalle" zum Tanz, wobei wir Touristen mit traditioneller Kleidung ausstattet wurden: Männer mit Poncho, Frauen mit Rock und Kopftuch. Das sah nicht nur wegen unserer hellen Haut, sondern auch wegen den Wanderschuhen ziemlich witzig aus.


Insel Taquile

Am nächsten Morgen brachte uns das Boot zur nächsten Insel, nach Taquile. Obwohl nur wenige Kilometer von Amantani entfernt, lebt hier ein Volk mit völlig anderer Kultur. Die Leute sind "einheitlich" gekleidet, so dass man z.B. an der Kopfbedeckung den Zivilstand und den sozialen Status erkennen kann. Ich müsste demzufolge eine weisse Mütze tragen...


Zudem machten wir einen kurzen Spaziergang quer über die Insel, bei welchem uns verschiedene Bewohner bei ihrer täglichen Arbeit begegneten: beim Schafe hüten, beim Holz beschaffen und beim Material die steilen Küstenhänge hochschleppen. Die kleinsten sind von der Arbeit noch ausgenommen.


Auf der Rückfahrt dann plünderten wir noch die eisernen Schokoladenreserven von Sabrina. Es war ein unglaublicher Genuss, sich ein Ragusa auf der Zunge zergehen zu lassen.

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