Montag, 9. Juni 2008

Punta Arenas zum dritten

Zum dritten mal auf unserer Reise kamen wir nach Punta Arenas. Am späten Abend standen wir am Busbahnhof, wo uns Isabelle ansprach, die Besitzerin des Hostels "Blue House". Sie machte uns ihre Unterkunft mit einem Gratistransport zum Hostel und an den Flughafen, mit einem günstigen Preis und ihrer sympatischen Art schmackhaft.

Das Hostel selber war dann jedoch nicht der Hammer. Ein kaltes schmuddeliges Zimmer mit einem Schlagzeuger als Nachbar, überall Warnungen wie: "Checkout at 10am, otherwise pay for another day" und eine Küche, wo man das Geschirr vor dem Gebrauch abwäscht und nicht danach... Das ist das Risiko, wenn man sich für eine Unterkunft entscheidet, die man nicht vorher gesehen hat.

Am nächsten Tag sollte ja bereits unser Flug nach Puerto Montt gehen. Ihr vermutet richtig, er sollte. Aber es kam anders. Nachdem nach langem Warten endlich unser Minibus vor dem Hostel aufkreuzte, war darin wie schon in Puerto Natales kein Platz für unsere beiden verpackten Fahrräder, obwohl wir dies beim Bestellen des Transportes explizit erwähnt hatten. Zum Glück konnte Didi ein Taxi heranwinken, welches mit einem Dachträger ausgerüstet war (eine Seltenheit hier) und wir erreichten den Flughafen trotzdem noch rechtzeitig.

Dort erwartete uns die Hiobsbotschaft, dass unser Flug infolge von Nebel gestrichen sei und wir morgen starten könnten. Nebel gebe es hier übrigens nur einmal in 6 Monaten. Also checkten wir unser Gepäck ein und kehrten zum vierten Mal nach Punta Arenas zurück, welches uns irgendwie nicht loswerden wollte. Mit Handgepäck (ja, das Zahnbürsteli hatten wir klugerweise dort drin verstaut :-) suchten wir eine bessere Unterkunft als gestern und wurden beim vierten mal Anklopfen fündig. Micael und Marcela, die jungen Besitzer des sehr gepflegten Hostels "Fitz Roy" sorgten für unser Wohlbefinden. Und obwohl Marcella an diesem Abend für Freunde ein Gourmet-Menü (gefüllte Calamares mit Risotto) in der Hostelküche zubereitete, störte sie unser Anwesen und die Mitbenützung der Küche nicht im Geringsten.

Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit, bereits zum zweiten Mal der chilenischen Armee bei der traditionellen Fahnen-Zeremonie zuschauen zu können. Zudem erlebten wir die Chilenen erstmals von ihrer sportlichen Seite: vor dem Plaza de Armas übten sie sich im Seilziehen, was nicht nur für die Teilnehmer sehr lustig war.


Später nahmen wir bei Sonnenschein einen erneuten Anlauf zum nahegelegenen Flughafen, welcher wie verhext auch heute vom Nebel verhüllt wurde. Er war von Reisenden überfüllt, da bis um 15.30 noch kein einziger Flieger starten konnte. Alle waren entweder auf unbestimmte Zeit verschoben oder gestrichen. Wir kriegten trotzdem mal eine Boardingcard und irgendwie vergassen die Beamten im Trubel auch, dass wir gestern ca. 45kg Übergepäck ohne zu bezahlen eingecheckt hatten. Nach weiteren 3h Wartezeit konnten wir dann - was für ein Glück - tatsächlich in den Flieger steigen und Punta Arenas (hoffendlich für länger als einige Tage!) hinter uns lassen.

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