
Während der 2-stündigen Fahrt kamen dann zwar trotzdem etwas wehmütige Gefühle auf, denn: die Strasse war vorwiegend flach, absolut trocken und die Gegend wäre auch auf 2 Rädern sehr attraktiv gewesen...
Wie in einem Taxi wurden wir in Punta Arenas bis vor die Haustüre des von uns vorgeschlagenen Hostels chauffiert. Dem sympathischen Kapitän und seinem Kollegen drückten wir zum Dank eines unserer Sackmesser in die Hand. Wie gestrandete Wale fanden wir uns im kalten Zimmer wieder - so schnelle Verschiebungen sind wir uns schlicht nicht gewohnt, es ging uns alles etwas zu schnell.
Punta Arenas
Nach Buenos Aires war dies die zweitgrösste Stadt, welche wir bis dahin auf unserer Reise besucht hatten (über 110'000 Einwohner, südlichste Grossstadt der Welt). Da wir sie jedoch an einem Sonntag mit dem Velo erkundeten, wirkte die Hafenstadt ziemlich ausgestorben. Nur während der sonntäglichen Fahnenweihe auf der "Plaza de Armas" kam etwas Leben in die Strasse. Die chilenische Armee spielte Marschmusik und sang lauthals ihre Nationalhymne.

Auf dem höchsten Punkt genossen wir die Aussicht auf Küste und Stadt, liessen uns durch die Sonne die Gesichter wärmen, bevor wir uns in einem Kaffee ein Zvieriplättli (eine rechte Portion Pommes mit einer Variation aus Fleisch und Würschtli) gönnten, ein richtiger Faulenztag.

Am Montag informierten wir uns über die Möglichkeiten, nach Feuerland bis nach Rio Grande überzusetzen. Zwischen Punta Arenas und der Insel Feuerland liegt der Magellankanal, welchen man mit einer Fähre nach Porvenir oder per Bus über Rio Gallegos überquert. Wir entschieden uns für die erste Variante, welche 250 Velokilometer bei ungewissen Wetterverhältnissen bedeutete. So füllten wir unsere Veloküche auf und unterzogen die Räder einem kleinen Service - "Feuerland, wir sind bereit!".

Am nächsten Morgen früh bestiegen wir die Autofähre, welche uns in einer kurzen, ruhigen Fahrt nach Porvenir brachte.

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