Samstag, 30. August 2008

Kupfermine Chuquicamata

Nur ca. 18km nördlich der Stadt Calama liegt die grösste Kupfermine der Welt, welche schon von weitem durch den aufgewirbelten Staub zu erkennen ist. Wir beteiligten uns an einer Besichtigung und bekamen so einen Eindruck des gewaltigen Ausmasses der Anlage und ihrer Problematik.


Per Bus wurden wir erst durch die evakuierte Stadt Chuquicamata chauffiert, welche vor 4 Jahren komplett geräumt werden musste. Einerseits, weil sich unter dem bewohnten Gebiet Kupfer befindet, andererseits weil ein Wohngebiet so nah an einer Mine (Industriezone) nicht den internationalen Umweltbestimmungen entspricht. Die Regierung unterstützte die nach Calama umgesiedelte Bevölkerung finanziell.

Die "Geisterstadt" ist zwar komplett ausgestorben, durch ihr junges Alter jedoch in einem intakten und modernen Zustand. Ziemlich wehmütig zeigte unsere Tourleiterin, wie die aufgehäuften Gesteinsmassen langsam die Stadt zudecken und erklärte uns, dass sich unter dem künstlichen Berg das 1980 errichtete seinerzeit modernste Spital Lateinamerikas befindet.


Weiter ging die Führung an den Rand der grössten Abbaugrube. Diese ist über 4km lang, 3km breit und 1000m tief! Rund um die Uhr werden hier mit über 100 Muldenkippern im Schritttempo riesige Gesteinsmassen aus der Tiefe gekarrt. Diese Viecher haben eine Nutzlast von 360 Tonnen, sind selber schon 230 Tonnen schwer und dürfen unbeladen mit 60km/h in der Mine rumdüsen.


Vorbei an der eigentlichen Fabrik, wo aus dem Erz das Kupfer und andere Metalle gewonnen werden, erklommen wir auch noch den "Vorratsberg" der Mine, von wo aus man einen spektakulären Blick über eine benachbarte Anlage und die Stadt Calama hatte.


Wer Zeit hat, kann sich übrigens per Google-Maps die Anlage aus der Vogelperspektive betrachten, man erkennt sogar die Kipper in der Grube...

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