Sonntag, 21. September 2008

Lagunenroute Kontrastprogramm

Früh morgens wurde der Jeep bepackt, on top natürlich auch Katja's treuer "Gary". Katja war überglücklich über ihre Entscheidung, als sie den weiteren Verlauf und die Beschaffenheit der Route sah: Sand, Wellblech, grobe, lose Felsbrocken und immer wieder hohe Pässe, die zu überqueren waren.


Natürlich hielt auch der Jeep für Fotos bei den verschiedenen Lagunen und Sehenswürdigkeiten. Für Katja ein spezielles Gefühl: alle machen ihre Fotos am selben Ort. Man kann nicht einfach anhalten und dort ein Foto machen, wo es einem persönlich am besten gefällt.


Mittags gabs in einem kleinen Ort namens Villa Alota ein Mittagessen. Auch das war für Katja absolut ungewohnt, aber sie genoss es in vollen Zügen wiedermal Tomaten, Gurken und Mandarinen zu essen, einfach etwas frisches!


Nach einem kleinen Rundgang durch das Dörfchen ging es weiter. Da Katja nicht mit der Reisegruppe den Salar de Uyuni besichtigen, sondern sich dieses Erlebnis für die Velofahrt mit Didi aufsparen wollte, parkierte der Fahrer den Jeep ausserhalb Villa Alota an einer Kreuzung und die ganze Reisegruppe musste mit Katja auf einen Jeep warten, welcher sie direkt nach Uyuni mitnehmen würde. Zum Glück hat sich niemand daran gestört, Katja war das nämlich nicht so recht.

Bald kam dann auch ein Jeep. Gepäck samt Gary wurde umgeladen und los ging's auf's Neue. Im kleinen Minenort San Cristobal gab's beim Mercado eine Pause (dringend nötig für den Fahrer, der während der Fahrt immer wieder fast einschlief). Katja kam sich vor wie im Schlaraffenland: soviele verschiedene Esswaren hat sie schon lange nicht mehr gesehen!

In Uyuni fand Katja schnell ein angenehmes, sauberes Hostal und genoss als erstes eine Dusche. Wenn auch nur ein Rinnsal: es war wenigstens warm.

Uyuni war Katja auf Anhieb sympathisch. Zwar ist es als Ausgangsort für die diversen Trips zum Salar und zu den Lagunen recht touristisch, wirkt aber trotzdem sehr autenthisch und urtümlich. Der Ort ist sehr lebendig: traditionell gekleidete Bolivianerinnen verkaufen allerhand Essbares und frisch gepresste Fruchtsäfte an kleinen Ständen an der Strasse und es herrscht von früh bis spät ein reges Treiben im Städtchen. Katja genoss die Zeit in der lange nicht gesehenen Zivilisation in vollen Zügen, erholte sich von den Strapazen und liess es sich einfach gut gehen.

Ein kurzer Schreck dann am Tag der Abfahrt: die Chica des Busunternehmens wollte Katja weismachen, dass es keinen Platz mehr hat im Bus für sie. Der nächste Bus würde in drei Tagen fahren. Katja war wieder einmal froh um ihre Spanischkenntnisse und erklärte bestimmt, dass sie an diesem Abend in San Juan erwartet würde und auf keinen Fall einfach nicht erscheinen könne. Plötzlich war dann sogar ein Fensterplatz frei.

Die Fahrt im Bus war ein Erlebnis für sich: Katja war die einzige Touristin. Wer will den schon nach San Juan? Der Bus war voll mit Einheimischen, die in den abgelegensten Dörfchen wohnen und in Uyuni auf dem Markt Grosseinkauf gemacht hatten. Massenhaft Eier, Früchte, Gemüse und andere Esswaren wurden nach Hause transportiert. Wenn der Bus jeweils in einem Ort hielt, lief das ganze Dorf zusammen und die erstandenen Güter wurden mit Schubkarren heimbefördert. Die Passagiere konnten sich bei Pausen in kleinen Örtchen zwischendurch auch immer wieder an Essensständen verpflegen oder bei Frauen, die mit ihren Taschen an den Bus kamen, Empanadas kaufen.

Nach über fünfstündiger Fahrt in San Juan angekommen, dauerte es auch nicht lange, bis Katja auf Didi stiess: ihr Sitznachbar vom Bus wohnte per Zufall in dem Haus wo Didi einquartiert war. Als er Didi's Velo im Hof stehen sah benachrichtigte er ihn sofort, dass Katja im Dorf sei, worauf Didi auf die Strasse und Katja praktisch in die Arme lief.

Wir stiessen mit einem Huari (bolivianisches Bier) auf unser Wiedersehen an und hatten uns natürlich viel zu erzählen.

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