Montag, 15. September 2008

San Pedro de Atacama

Das war nun das Ende unserer langen Fahrt durch die Atacamawüste. San Pedro war völlig anders als alles, was wir bisher an Städten und Dörfern in Chile gesehen hatten. Eine richtige Oase. Der erste Eindruck des verschlafenen Dorfes trügte. San Pedro war einer der touristischsten Flecken, die wir je besucht hatten. Trotzdem hat es uns hier sehr gut gefallen. Ein sehr entspannter Ort und ideal, um uns psychisch und physisch auf die kommenden Strapazen vorzubereiten.


Wir genossen ruhige Stunden in der Hängematte im Innenhof unseres sympathischen Hostels, gingen nochmals dick auswärts essen, freuten uns über schöne Abende und lustige Begegnungen am offenen Feuer in den Bars und liessen uns in die Kultur des Cocablätterkauens einführen.


Während einer wunderschönen, gepäckfreien Velotour erkundeten wir die spektakuläre Umgebung San Pedros. Wir verliessen die Oase und kamen auf dem Weg zur "Quebrada del Diablo" an ein kleines, aber reissendes Flüsschen. Das war ziemlich beeindruckend und wir fragten uns, woher wohl dieses Wasser mitten in der Wüste kommen mag?! Katja beobachtete, wie Didi bei der Fahrt durch das Wasser ziemlich nasse Füsse bekam und entschied sich, den Fluss barfuss zu durchqueren. Dabei riss ihr die starke Strömung beinahe das Velo aus den Händen.


Am anderen Ufer machten wir wiedermal Bekanntschaft mit einem Exemplar des Menschen treusten Begleiters. Die Hündin hatte zwar die Zunge längst am Boden und legte sich uns alle paar Meter in den Weg, aber mitkommen wollte sie trotzdem.


Die Quebrada del Diablo ist ein schmales Canyon, durch welches man auf einem singletrailartigen Weg hoch- und wieder hinunterfahren kann. Wunderschöne weissgeaderte rote Gesteinsformationen, Felswände und Tunnels waren zu bewundern.


Auf dem Rückweg fand unsere Hündin ihre Schafherde wieder und verliess uns in der Folge. Wir fuhren weiter ins "Valle de la Muerte". Riesige Sanddünen laden hier die Touristen zum Sandboarden ein. Die, welche es ein bisschen strenger mögen, schieben hingegen ihre Fahrräder 2 Kilometer durch den tiefen Sand den Berg hinauf...


Belohnt wurden wir mit einer schnellen Abfahrt auf der Teerstrasse bis zum Abzweiger zum "Valle de la Luna". Hier überraschte uns die Natur mit skurillen Gesteinsformationen wie den "Tres Marias" oder dem "Amphitheater", mit Salzhöhlen und mit eindrücklicher Mondlandschaft.


Gegen Abend parkierten wir unsere Drahtesel und erklommen zu Fuss eine grosse Sanddüne, um von hier oben den Sonnenuntergang zu geniessen. Der war aber erst das zweite Schauspiel, das sich uns bot. Zuerst bewunderten wir von hier oben die Touristenmassen, welche busweise herangekarrt wurden und sich in Herden den Berg hinaufschlängelten um ebenfalls den Sonnenuntergang zu erleben. Der war dann auch wirklich schön. Ein warmes Licht liess die Hügellandschaft, die gegenüberliegende Andenkette und den Vulkan Licancabur in allen möglichen Farben erleuchten.

Keine Kommentare: