Sonntag, 21. September 2008

Salar de Uyuni

Tags darauf verliessen wir (wieder gemeinsam mit dem Rad) das Dörfchen San Juan mit dem nächsten grossen Ziel Salar de Uyuni. Wir wollten den grössten Salzsee der Welt per Rad überqueren und so nach Uyuni gelangen. Da wir jedoch (noch) keine genaue Strassenkarte von Bolivien besassen, erreichten wir auf einem kleinen Umweg über einen Hügelzug den Rand des fast unendlichen Weiss. Wir waren bereits hier ziemlich beeindruckt vom Ausmass dieser Ebene.


Gegen Abend kamen wir nach Puerto Chuvica, wo die Strasse quasi auf einem Steg auf den Salar führt. Hier verliess und befuhr alle paar Minuten ein Jeep den Salzsee. Wir entschieden uns, die Nacht im hier gelegenen Salzhotel zu verbringen. Dieses Gebäude ist fast komplett aus Salzblöcken erstellt, die aus dem Salar gesägt wurden. Auch Tische, Stühle und die Betten waren aus dem harten Material gefertigt.


Am nächsten Tag setzten dann auch wir Fuss (bzw. Rad) auf die harte Oberfläche des Salzsees und peilten die in der Mitte gelegene Insel Incahuasi an. Diese war zwar anfänglich noch nicht zu sehen, so weitläufig ist die weisse Fläche. Dank Spuren auf dem Salz und GPS steuerten wir aber zielsicher auf die 40km entfernte Insel zu.


Unterwegs machten wir mehrere längere Stopps und waren einfach nur fasziniert von dieser absolut einmaligen Umgebung.


Die Beschaffenheit der Piste war unterschiedlich. Zwar steinhart und eben, aber manchmal ziemlich holperig. Und obwohl wir nur sehr leichten Gegenwind hatten, rollten wir nicht schneller als 20km/h.


Nach kurzer Zeit tauchte am Horizont die Insel auf, wie wenn man mit dem Schiff übers Meer fährt und "Land in Sicht" kommt. Es dauerte dann aber noch eine ganze Weile, bis wir bei dem mit Kakteen überwachsenen Hügel ankamen.


Am Rand der Insel befanden sich eine ganze Reihe von Steintischchen mit Sitzgelegenheiten und wir machten es uns in der Sonne bequem. Keine Stunde später waren wir einmal mehr umzingelt von Jeeps und Touristen, welche hier ihr Mittagessen einnahmen. Im Gegensatz zu uns mussten jedoch alle im Laufe des Nachmittags den idyllischen Platz wieder verlassen.

Wir erkundigten uns nach einer Unterkunft und konnten uns in einem zwischen die Felsen gemauerten "Refugio" einquartieren, welches sich tagsüber durch die Sonne herrlich warm aufgeheizt hatte. Auf zwei Matratzen machten wir unsere Schlafsäcke bereit und stiegen zum Sonnenuntergang auf den Gipfel der Insel hoch.


Die flach auf die Landschaft einfallende Sonne liess die Kakteen, den Salar und die Insel in einem knalligen Licht erstrahlen und wir waren so dankbar und happy, zu diesem Zeitpunkt hier zu sein.


Gut, sobald die Sonne untergegangen war, wurde es eisig kalt. Wir spazierten durch einen Wald aus uralten Kakteen (>1200 Jahre) hinunter zu unserer "Behausung" und schlüpften nach dem Znacht bald in unsere Schlafsäcke.

Vor dem Verlassen der Insel verabschiedeten wir uns von Don Alfredo, einer speziellen Persönlichkeit. Alfredo lebt seit 22 Jahren auf dieser Insel und führt seither ein Buch, wo sich alle Gäste eintragen dürfen. Darin findet man spannende Einträge von weit gereisten Rad-Toureros aus der ganzen Welt, jetzt unter Anderem auch von Didi und Katja ;-)


Auf der Strecke zurück an den Rand des Salars war dann Vorsicht geboten. Regelmässig tauchten vor unseren Rädern bis zu metergrosse, mit Wasser gefüllte Löcher in der Salzoberfläche auf, welchen man mit Vorteil ausweicht...

Kurz vor der Ortschaft Colchani passierten wir ein Gebiet auf dem Salar, wo Salz abgebaut wird. In Handarbeit mit Pickel und Schaufel wird das Salz gelösst, aufgehäuft und schliesslich auf Lastwagen abtransportiert.


Ab hier waren es noch ca. 20km bis Uyuni, wo wir uns im von Katja bereits rekognoszierten Hostal niederliessen.

3 Kommentare:

Mac hat gesagt…

Es freut mich, dass ihr wieder gemeinsam unterwegs seid! Von euren Bildern bin ich einfach nur überwältigt! Gruss und Kuss Mac

Arno und Daniela hat gesagt…

Tschou ihr zwei!
Danke für den kurzen Plausch! Wir hoffen die Minenbesichtigung hat euch gefallen und einen schönen Nachmittag beschert.

Kühle Nacht ;-)

Daniela & Arno

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr beiden,

Didi, kannst Du Dich auch zu den wenigen zählen, die die komplette Lagunenroute mit dem Rad geschafft haben. Gratulation! Wieviele Radtage waren es dann bis Uyuni (17)?
Sehr schöne Bilder.

Grüsse aus San Juan/Argentinien
Denise & Tom (Liegerad, www.tour-en-blog.de)